„Die Ehefrau“ von Meg Wolitzer

„Die Ehefrau“ (2016) ist die enthüllende Autobiographie der Joan Castleman. Eingerahmt in eine Reise nach Finnland, wo ihr Ehemann Joe den prestigereichen Helsinki-Preis für Literatur empfangen soll, erzählt sie in Anekdoten, wie das Ehepaar Castleman dazu wurde, was sie nun – fast schon am Ende ihres Lebens – endlich hinter sich lassen will. Beginnend mit ihrer Zeit an der Universität, wo sie sich als Professor und literarisch herausragende Studentin kennenlernen, dirigiert Joan nach dem großen Erfolg seines Debutromans die Pflichttermine des vermeintlichen Schriftstellergenies Joe. Doch dabei bleibt sie immer im Hintergrund der literarischen Kreise der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Beeindruckend gelingt es Meg Wolitzer auf 270 Seiten eine oder gar zwei Lebensgeschichten auf eine Weise zu erzählen, die Vollständigkeit anmuten lässt. Dabei entwickelt sie nuanciert die widersprüchlichen Geschlechtererwartungen für weiße, mittelständische Frauen Joans Generation, die bis in die Gegenwart nachwirken. Der Zynismus ihrer Protagonistin lässt keinerlei Mitleid aufkommen und lässt das Lesen in einen kurzweiligen Fluss geraten.

Hört, ob wir „Die Ehefrau“ wieder in den Druck geben würden in dieser Folge des Gutenbuchclubs.

Außerdem waren wir zu Gast im Filmpodcast Cinecouch und haben uns dort im Rahmen einer Diskussion über Literaturverfilmungen über den 2019 für mehrere Oscars nominierten Film „Die Frau des Nobelpreisträgers“ unterhalten. Der Cinecouch kann man auf Twitter folgen. Hört rein und teilt eure Kommentare und Meinungen mit uns!

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